Britische Evensongs
von Susanne Leuenberger Seine Kantaten für das Evening Prayer schrieb er für die St. Paul’s Cathedral, das Kings College in Cambridge oder für die Kathedrale seiner Heimatstadt Gloucester, in der er selbst das Orgelspiel erlernte.Der Komponist Herbert Howells (1892–1983) liess sich von der sakralen Aura der Räume inspirieren, für die er die Werke schrieb. 1983, vor bald 40 Jahren, starb der Brite, der anders als auf der Insel hierzulande wenig bekannt ist. Das Vokalensemble Novantiqua hat nun mit «Very British» ein Programm zusammengestellt, das um Howells’ Chorwerk kreist. Begleitet werden die Sänger*innen von Marc Fitze an der Orgel. Dirigent Bernhard Pfammatter lobt die «luzide Qualität» und die «üppige und trotzdem glasklare Klanglichkeit» seiner Sakralmusik. Howells habe die Wiederentdeckung der britischen Chortradition in der Zwischenkriegszeit durch seine eigenen Beiträge «zusätzlich befeuert».
Neben Howells interpretiert das Ensemble Stücke von Edward Elgar, aber auch solche von Howells’ Lehrern Charles Wood (1866–1926) und Charles Villiers Stanford (1852–1924), die ihn am Royal College of Music in London unterrichteten. Als Zugabe singen Novantiqua «O taste and see» von Ralph Vaughan Williams (1872–1958), das dieser zur Krönung von Elisabeth II. 1953 komponierte. Ein bisschen wird damit auch die Queen gefeiert.