Wie das Leben so spielt
von Tabea Andres Fünf Kurzgeschichten, die für Leichtigkeit sorgen: Das Theater Ittigen lädt mit «5 nach 8» zu einem ebenso tiefsinnigen wie vergnüglichen Theaterabend.Ein Mann und eine Frau in einem Zugabteil. Vorerst nichts Aussergewöhnliches. Ihr ist nicht nach einer Unterhaltung, doch er ist hartnäckig und lässt sich alles Mögliche einfallen, um sie in ein Gespräch zu verwickeln. Nach und nach entsteht zwischen den beiden ein humorvoller und bissiger Dialog.
Im Stück «Irgendwann wird es von selber hell», verfasst von Autor und Lyriker Jörg Neugebauer, sitzt ein Paar nach vierzig gemeinsamen Jahren auf dem Sofa und reist in Gedanken zurück zur ersten Begegnung während einer Zugfahrt: Ein Wechselspiel zwischen Schwere und Leichtigkeit, zwischen unbekümmerten Gesprächen der Vergangenheit und belastenden Vorahnungen der Gegenwart entspinnt sich.
Theater mal rückwärts
Es ist eines von fünf Kurzstücken, welche mit «5 nach 8» Premiere beim Theater Ittigen feiern. Ums Zurückreisen anderer Art dreht sich «Krimi im Gepäck»: Darin schnappen die Polizisten gleich zu Beginn den Täter, denn die ungewöhnliche Kriminalgeschichte aus der Feder von Vorstandsmitglied Adrian Hossmann wird rückwärts gespielt.
«Die Geschichten sind besinnlich, philosophisch, tragisch, komisch. Eine breite Palette, wie das Leben selbst», erzählt Christa Friedli Müller, die zusammen mit Regisseur und Schauspieler Gian Pietro Incondi bei den Stücken Regie führt und seit vielen Jahren als künstlerische Leiterin des Vereins wirkt.
Verspätete Feier
Letztes Jahr sollte das Theater sein 40-jähriges Bestehen feiern. Situationsbedingt musste die Jubiläums-Produktion aber verschoben werden. Um in der diesjährigen Umsetzung agiler reagieren zu können, kam Friedli Müller die Idee mit den Kurzgeschichten – und sie ist zufrieden: «Das Format brachte eine Leichtigkeit mit, die allen Beteiligten Freude bereitet.»